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16.01.2014: Kurzweiliger Neujahrsempfang der Gemeinde Holdorf / Gastredner Grapentin lobt anpackende Unternehmer / Mit kurzweiligen Reden und „Allerlay Geschray“ bestens unterhalten, starteten die Gewerbetreibenden aus Holdorf ins neue Jahr.

Bürgermeister Dr. Krug begrüßte als Gastredner den Vorsitzenden des Vorstandes der Landessparkasse zu Oldenburg, Martin Grapentin, sowie 190 Gewerbetreibende.

Die Rede des Bürgermeisters und die vorgestellte Präsentation können unter dem folgenden Link aufgerufen werden.

Neujahrsempfang 2014 - Rede des Bürgermeisters

Neujahrsempfang 2014 - Präsentation

Musikalisch zurück ins Mittelalter ging es mit (von links) Rita Klinkert, Rainer Wördemann, Thomas Stan Hemken und Gerhard Koch (nicht auf dem Foto). Die vier Musiker unterhielten als „Allerlay Geschray“ die Gäste des Holdorfer Neujahrsempfangs. (Foto: Vollmer)

Spritzig und unterhaltsam: Kein bisschen danach klingt das Thema „Implikationen von Basel III auf hiesige Unternehmen“. Glücklicherweise hielt sich Gastredner Martin Grapentin beim Neujahrsempfang der Gemeinde Holdorf am Dienstagabend nicht an die Vorgabe, 45 Minuten zu diesem Komplex zu referieren. Der Vorstandsvorsitzende der Landesbank zu Oldenburg unterhielt die rund 190 Gewerbetreibenden, die zu dem Empfang in das Hotel zur Post gekommen waren, mit sehr viel Witz und ganz nebenbei auch mit Fakten zur deutschen Kreditwirtschaft. Sein Thema brachte er auf Platt auf den Punkt: „Wenn knapp, dann teuer.“

Den Wohlstand „verdanken wir dem German Mittelstand“, so Grapentin. Er lobte ausdrücklich den im Landkreis Vechta, der nicht zaudere, sondern anpacke. Holdorf als eine der produktivsten Gemeinden sei die kleine Perle des Landkreises. Die Pro- Kopf-Verschuldung der Gemeinde mit 45,81 Euro nannte Grapentin lächerlich. Mit Blick auf den Finanzmarkt und auf Regulierungsmechanismen warnte er davor, „dass an zu vielen Schrauben zu schnell gedreht wird“. Viel Applaus erntete der Bänker, der über die eigene Zunft so herrlich witzeln kann, von seinem Holdorfer Publikum.

Gleich zu Beginn hatte er einen Fritzchen-Witz aufgetischt. Fritzchen erklärt, sein Vater sei Zuhälter von Beruf. Im Vieraugengespräch mit der Lehrerin stellt sich heraus, der Vater ist Bänker. Fritzchen hat sich zu sehr geschämt, das zu sagen.

Ähnlich wie der Gastredner zeigte sich auch Holdorfs Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug bestens gelaunt den Gästen, darunter auch CDU-Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Siemer und der stellvertretende Landrat Josef Schlarmann. Ereignisse und Daten der Gemeinde aus dem vergangenen Jahr (siehe Kasten) servierte Krug kurzweilig. Grapentins Aussage zum Mittelstand konnte er mit Blick auf Holdorfs Gewerbetreibende ergänzen. Hier kenne die Statistik nur eine Richtung, so der Bürgermeister: „Nach oben.“

„Stellen wir die 612 Betriebe in Relation zu den 6600 Einwohnern, dann besitzt im Durchschnitt jeder zehnte Holdorfer ein Unternehmen.“ Nicht verwunderlich also, dass der Landkreis mit seinem Gründungsindex über dem Niedersächsischen Landesdurchschnitt liegt. Krug betonte auch: „Die Gemeinde Holdorf ist finanziell durch und durch gesund.“ Das habe die letzten zehn Jahre gegolten und werde auch in Zukunft so sein. Die, die dafür sorgen, füllten den Saal: die Unternehmer. Ihr Lohn an diesem Abend auch „Allerlay Geschray“ – eine Gruppe der Kreismusikschule Vechta, die sich mittelalterlicher Musik widmet.

2014 wird die Gemeinde weiter das Thema Wasser beschäftigen, zum einen mit Blick auf die Überschwemmungsgebiete. Außerdem kündigte Krug an, dass die Bürgermeister, deren Kommunen vom Wasserwerk Fladderlohausen versorgt werden, sich Anfang Februar mit dem Oldenburgisch- Ostfriesischen Wasserverband zusammensetzen. Hintergrund ist, dass dieser jetzt mit 4,5 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr weniger fördern darf als bisher.

Auf Plattdeutsch, das laut Krug der amerikanische Geheimdienst als einzige Sprache nicht beherrscht, stimmte Kreistagspräsident Bernard Echtermann als Vorsitzender des Holdorfer Heimatvereins, die Anwesenden mit nicht weniger Witz als seine Vorredner auf das plattdeutsche Jahr ein. Hollerup ist der Austragungsort.

Fakten:

2013 zählte die Gemeinde 6600 Einwohner – so viele wie noch nie.

61 Kinder wurden geboren, 73 Holdorfer starben.

2013 gab es 2689 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (2012: 2630).

Gewerbebetriebe: 2013 waren es 612 (2012: 598).

21 gemeindliche Grundstücke wurden 2013 veräußert (2012: 34).

68 Bauanträge wurden gestellt (2012: 105).

Die Bauanträge 2013 teilen sich auf wie folgt: elf gewerbliche Bauten, 33 Wohngebäude, 13 Nebengebäude, elf landwirtschaftliche Bauten.

Ab Sommer 2014 gibt es 100 neue Wohnbauplätze (Lagerweg III; Ernst-Böhm III und Up’n Tummel).

2014 soll das Gewerbegebiet Dopheide in die Vermarktung gehen und die Änderung des Flächennutzungsplans für das Gewerbegebiet an der Autobahn vorangetrieben werden.